Im 13. Jahrhundert führte der italieni- sche Mathematiker Fibonacci eine Zahlenfolge ein: 0 1 1 2 3 5 8 13 21...
Sie beschrieb ein Modell der Vermeh- rung von Kaninchen, blieb ansonsten aber mathematische Kuriosität. Das Interesse an den Fibonacci-Zahlen wuchs schlagartig, als klar wurde, dass sie in vielen Pflanzen realisiert sind: Pflanzen bilden oft Netzstrukturen aus gegenläufigen Spiralen. Die Zahl links- und rechtsläufiger Spiralen bildet dabei stets ein Paar aus der Fibonacci Folge (3,5), (8,13), usw.
Leonardo DaVinci, Kepler, Goethe und viele andere waren bereits von diesem Phänomen fasziniert, verstanden es aber nicht.
Handelt es sich bei dieser "Phyllotaxis" um ein Problem der Biologie? Der Mathematik? Oder doch der Physik?
Die Frage ist falsch gestellt! Denn Phyllotaxis ist ein Phänomen, das Fachgrenzen überschreitet.
Die Erforschung natürlich vorkommen- der
Texturen, die Form von Wanderdü- nen, Porösität von Steinen und die Oberflächenstrukturen
lebendiger Organismen - Probleme dieser Art ha- ben fast immer interdisziplinären Charakter tragen nicht selten techni- sche Bedeutung. Unabhängig davon ist es faszinierend, die Vielzahl von Prin- zipien zu untersuchen, über die die Natur zu ihren Formen gelangt.