Seit Jahrhunderten wird angezweifelt, dass das Grabtuch von Turin tatsächlich eines der Leinentücher ist, in das Jesus nach seinem Tod eingewickelt wurde. Im April 1988 erlaubte der Vatikan schließlich die Entnahme eines Stoff- streifens, um dessen Alter mit einer ganz neuen physikalischen Methode zu bestimmen - der Beschleunigermas- senspektrometrie. Sie erlaubt den hochsensitiven Nachweis kleinster Mengen radioaktiven Materials und damit indirekt die Bestimmung des Alters einer Probe.
Die Methode kann Zeiträume von tau- senden von Jahren bis zu Jahrmillionen abdecken und ist somit auch für die Untersuchung von Gletschern oder Veränderungen von Flussläufen zur Klimaforschung nutzbar.
Am 13. Oktober 1988 gaben die betei- ligten Labore das Ergebnis ihrer Unter- suchung bekannt: Das Leinen wurde zwischen 1260 und 1390 gewebt!
In diesen Zeitraum fällt bemerkens- werterweise auch die erstmalige Prä- sentation des Grabtuchs in Frankreich.
Am Institut für Kernphysik der Universi- tät zu Köln entsteht bis zum Jahr 2010 in enger Zusammenarbeit zwischen Wis- senschaftlern, Studenten der Physik, Geologen, der Ur- und Frühgeschichte und der Archäologie ein neues Beschleunigerzentrum, das in Zukunft eines der besten Labore weltweit wer- den soll.
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